Heilpflanze des Monats – Die Mariendistel
Pflanzenbeschreibung:
Eine der schönsten und größten Disteln ist die Mariendistel. Ihre eigentliche Heimat ist Südeuropa, Südrußland, Kleinasien und Nordafrika.
Man kann sie sehr leicht erkennen an ihren großen, grün weiß marmorierten Blättern, die dornig gezähnt sind.
An den Stengelspitzen sitzen einzeln die Körbchenblüten, die purpurrot gefärbt und kugelförmig sind.
Aus dem befruchteten Blütenstand entwickeln sich hartschalige Früchte mit einem seidigen Pappus (Haarkrone), der aber bald abgeworfen wird.
Die Früchte, die zu Heilzwecken verwendet werden, haben eine harte, glänzende schwarze Schale.
Blütezeit:
Juli bis August
Inhaltsstoffe:
Silymarin,(= für die Leberschutzwirkung verantwortlich) Bitterstoffe, fettes Öl mit einem hohen Anteil an Linol- und Linolensäure (Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren), Harze, wenig ätherisches Öl.Vorkommen:
Bei uns wird sie in Gärten gezogen oder in Kulturen. Daraus ist sie hier und dort verwildert an warmen und trockenen Plätzen, an Bahndämmen und auf Ödland anzutreffen.
Ernte:
In den Monaten August und September sind die Samen reif. Sie werden an der Luft gründlich getrocknet.
Heilwirkung und Anwendung:
Die Mariendistel wird seit dem Altertum als Heilpflanze genutzt. Früher verwendete man sie bei Sehnenproblemen und als galletreibendes Mittel, außerdem bei Menstruationsbeschwerden, Gebärmutterleiden und Erkrankungen der Milz.
Die leberschützende und leberregenerative Wirkung alkoholischer Extrakte aus den Samen wurde erst im 18. Jh. entdeckt.
Die Inhaltsstoffe (Wirkstoffkomplex Silymarin) können die Leber schützen und wirken gerade bei der heute so verbreiteten Fettleber regenerativ.Überernährung und übermäßiger Alkoholkonsum führen meist zur Leberverfettung, das heißt zu einer Zerstörung oder Stilllegung eines großen Teils der Leberzellen. Hier bewährt sich Mariendistel als unschädliches leberspezifisches Pflanzentherapeutikum.
Ihr Wirkstoff ist das Silymarin. Dieser Wirkstoff ist auch in höherer Dosierung nebenwirkungsfrei und im Hinblick auf die Regeneration der Leber außerordentlich wirksam.
Die Leberschutzwirkung wurde im Tierexperiment eindeutig nachgewiesen; leberschädigende Stoffe konnten in ihrer Wirksamkeit abgeschwächt oder gar aufgehoben werden. In einem der Modellversuche experimentierte man sogar mit dem gefährlichsten >>Lebergift<< – dem Gift des Grünen Knollenblätterpilzes – mit zufriedenstellendem Erfolg.
Nach den vorliegenden Untersuchungsergebnissen ist daher nicht daran zu zweifeln, dass die Mariendistel schützend und regenerierend auf die Leber wirkt.
Zubereitung Mariendisteltee:
1 Teelöffel Mariendistelfrüchte (auch das Kraut ist so zu verwenden) mit ¼ l kochendem Wasser übergießen, 10 bis 20 Minuten ziehen lassen und abseihen.
Der Tee wird heiß und schluckweise getrunken, morgens nüchtern, ½ Stunde vor dem Mittagessen und abends vor dem Schlafengehen jeweils 1 Tasse.
Man kann den Tee auch mit Pfefferminz-Tee mischen; dadurch erreicht man nicht nur eine Geschmacksverbesserung, sondern in manchen Fällen eine Wirkungssteigerung.
Anwendung in der Homöopathie:
Das Homöopathikum Carduus marianus wird ebenfalls gegen Leberleiden verordnet, besonders gegen solche, die mit Schmerzen an Leber und Gallenblase einhergehen. Auch gegen Gallenblasenentzündung, Stirnkopfschmerzen, Ischias, Muskelrheuma und Unterschenkelgeschwüre setzt man mit Erfolg Carduus marianus ein. Gebraucht wird das Mittel hauptsächlich als Urtinktur und in der ersten bis zweiten Potenz (D1 und D2).
Verwendung in der Ernährung:
Eine bitterlich bis artischocken-aromatische Pflanze für Tee, Salate und Gemüse. Die noch jungen Triebe werden weit vor der Blütezeit von April bis Mai geerntet.
Zu dieser Zeit ist das Triebinnere noch biegsam und kann geschält und dabei von den Stacheln befreit, als Bratgemüse, Stängelgemüse sowie als Pizzabelag und auch in Salaten bzw. Gemüsesuppen Verwendung finden.
Die frische Blütenknospe wird im April und Mai in Salzwasser gekocht und wie Artischockengemüse zubereitet. Dabei ist zu beachten, dass auch sie stachelig ist.
Die jungen, weißgemaserten Frühjahrs-Blätter können, nachdem man sie mit der Schere vorsichtig von den Stachelrändern befreit hat, von April bis Juni als Beigabe zu zart- säuerlichem Gemüse, Kräuterkartoffeln oder als Zutat in Salaten und Rohkost genutzt werden.
Im Sommer sind die violetten, geschmackszarten Blütenblätter eine hübsche Dekorationsstreu über diverse Gemüse, Salat- und Süßspeisengerichte.
Die jüngsten, wenn möglich noch wenig verholzten Wurzeln entnimmt man von September bis März, um aus ihnen z.B.: Brat- und Wurzelgemüse zuzubereiten.
Man kann sie auch panieren, als Gemüsechips backen oder in Salzlake einlegen. Nur sehr junge Wurzeln eignen sich klein geschnitten in Gemüsesuppen und Mischgemüsegerichten.
Mag. Pharm. Silvia Hackenberger
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