Heilkraut des Monats Gänsefingerkraut
Verwendung in der Küche
Die zarten Blätter des Gänsefingerkrautes kann man mit anderen Wildgemüsearten mischen oder auch als Einzelgemüse verwenden. Wir kochen sie in Salzwasser weich und verarbeiten sie dann weiter, zum Beispiel mit Sojasauce und Gomasio (gerösteter Sesam und Salz, im Naturkostladen erhältlich) oder mit saurer Sahne oder einer weißen Sauce.
Auch sehr gut geeignet sind die Blätter für einen Auflauf: eine Schicht gekochten Buchweizen, eine Schicht gekochtes und klein geschnittenes Gänsefingerkraut. Dazwischen geriebener Käse. An Gewürzen passt Fenchelkraut, Bärwurzkraut, Dill, Petersilie, Muskat. Gänsefingerkraut eignet sich auch gut für Kräuterlasagne.
Durch Funde wissen wir, dass die Gänsefingerkrautwurzeln schon in prähistorischer Zeit von den Menschen zur Nahrung gesammelt worden sind. In England hat man die getrockneten und gemahlenen Wurzeln statt Mehl zum Brotbacken verwendet. Die Wurzeln schmecken recht gut, wie Pastinaken oder Topinambur, man kann sie in Scheiben geschnitten anbraten oder weich kochen und mit Zitrone, Sahne, oder Sauce servieren. Sie schmecken auch frisch, zum Beispiel in Rohkostsalat.
Wurzelgemüse
1 Tasse fein geschnittene Gänsefingerkrautwurzeln
1 Esslöffel Buchweizen, ganz, ungekocht
Sojasauce
1 Zwiebel, Petersilie
Den Buchweizen in Öl anrösten. Die geschnittene Zwiebel dazugeben. Wenn sie etwas glasig geworden ist, die Wurzeln daruntermischen und kurz anbraten, mit wenig Wasser und Sojasauce so lange dünsten, bis die Wurzeln und der Buchweizen weich sind. Mit frischer Petersilie servieren.
Gänsefingerkraut
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide und ein spasmolytisch (krampflösend) wirkender Stoff
Eigenschaften: krampflösend
Sammelzeit: Mai bis August
Heilwirkung und Anwendung:
• Durchfälle mit kolikartigen Krämpfen
• Magen und Darmkrämpfen
• Menstruationsbeschwerden
• Muskel und Wadenkrämpfe
Gänsefingerkraut
Volksnamen: Silberkraut, Gänsekraut, Krampfkraut, Anserine.
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide und ein spasmolytisch (krampflösend) wirkender Stoff
Eigenschaften: krampflösend
Blütezeit: Mai bis August
Sammelzeit: Mai bis August
Verwendete Teile: Blüten und Blätter
Heilwirkung und Anwendung:
bei Magen- und Darm- Krämpfen, bei Magenkrämpfen mit Erbrechen, Krämpfen des Magenausgangs, bei Durchfällen mit kolikartigen Krämpfen, bei krampfartigen Menstruationsbeschwerden, bei Bauchkrämpfen von Säuglingen, bei Muskel- und Wadenkrämpfen.
Anwendung in der Homöopathie:
Aus der frisch blühenden Pflanze wird das Homöopathikum Potentilla anserina bereitet. Interessanterweise gebraucht man in der Homöopathie sehr gern die Urtinktur, wovon man bei Regelbeschwerden – auch schon vorbeugend – 3mal täglich 5 Tropfen verabreicht.
Tierheilkunde:
Alte Namen des Gänsefingerkrautes wie Stierkraut und Maukekraut weisen darauf hin, dass das Kraut früher ein gebräuchliches Mittel in der Tierheilkunde war. Noch heute legen die Bauern, wenn ein Tier sich verletzt hat, und besonders wenn Blutvergiftung droht, in Milch gesottenes Gänsefingerkraut auf die Wunde und flößen dem Tier die Milch ein. Auch bei Koliken war das Gänsefingerkraut ein bekanntes und bewährtes Mittel. Wenn Wiederkäuer Magenverstimmung haben, bereitet man ihnen einen Heiltrank: Man übergießt 1 große Handvoll getrocknetes Gänsefingerkraut mit 1l Wasser, erhitzt zum Sieden, seiht ab und gibt den Tieren diesen Aufguss lauwarm zu trinken.
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